Regionale Baukultur – Kür oder Pflicht?
Mit dieser Fragestellung gehen die Städteregion Aachen, das Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen University und der 2010 gegründete ‚Förderverein aachen_fenster – raum für bauen und kultur’ am 29. November 2013 in Stolberg, Zinkhütter Hof erstmals in die Aachener Region.
Hinter dieser Frage steckt aber auch mehr als das Anliegen um eine qualitätvolle Gestaltung unserer Lebensumwelt. Denn einerseits stehen die Wirtschaftsregionen mit ihren Oberzentren im härter werdenden Standortwettbewerb um kluge Köpfe, junge Familien und innovative Unternehmen. Andererseits führt der demografische Wandel zunehmend zum Wegbrechen von Versorgungsinfrastrukturen im ländlichen Raum und eh schon dünn besiedelten Regionen, die besonders vom Trend „Zurück in die Stadt“ betroffen sind.
Welche Bedeutung hat in diesem Kontext ein regionaler auf Nachhaltigkeit ausgerichteter baukultureller Ansatz?
Handlungs- und Diskussionsspektrum reichen von
- der Sensibilisierung zum Schutz und Ausbau der Kulturlandschaften bis hin zur Markierung von unbekannten Orten durch anspruchsvolle Architektur,
- der bewussteren Auseinandersetzung mit dem baukulturellen Erbe bis zur Übersetzung neuen Bauens als Beitrag zu einem
regionalen, unverwechselbaren Profil,
- Schlussfolgerungen aus bisherigen Strategien für qualitätsvolle Entwicklung des Planen und Bauen andernorts in Deutschland und Europa bis zur Umsetzung in unserer Region anhand gebauter Beispiele zwischen Tradition und Heute,
- dem konkreten Bauen und das alltägliche Ringen mit
den Bürgern um bauliche Erneuerung und Entwicklung.
Die Veranstaltung bietet interessanten Diskussionsstoff für engagierte Bürger, Entscheider in Administration und Politik wie für Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner.
Programm
Nach der Begrüßung durch Herrn Städteregionsrat H. Etschenberg, Schirmherr der Veranstaltung, und Einführung in das Thema durch Herrn H. D. Collinet, MD a. D. werden vortragen:
- Dr. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V.: Die baukulturellen Herausforderungen der REGIONALE 2010.
- Prof. Rolf Westerheide, Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen: Es bewegt sich was – Wege und Chancen zur Baukultur in der Eifel.
- Roland Gruber, Vorsitzender von LandLuft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, Österreich: Baukultur machen Menschen wie du und ich – 7 Strategien für „Ein schöner Land“.
- Architekt Peter Schneider, Schneider-Lengauer Architekten Österreich: Architektur für eine Region, gebaute Beispiele zwischen Tradition und Heute
Die abschließende Podiumsdiskussion moderiert Hans Dieter Collinet, der in den 80er Jahren als für die Stadtsanierung in Stolberg Verantwortlicher maßgeblich zum Erhalt und zur Umnutzung des Zinkhütter Hofes zu einem Industriemuseum beigetragen hat.
Die Veranstaltung ist als Fachtagung für Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung des BauKammer Gesetz NRW anerkannt..
Weitere Informationen zum Projekt unter www.baukultur-eifel.de