Denkmalschutz in Zeiten der Energiewende
Der Förderverein aachen_fenster – raum für bauen und kultur und der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz Region Aachen laden zu einem Vortrag von Frau Dr. Pufke – der neuen Landeskonservatorin im Rheinland – ein.
Sie wird unter dem Titel „Denkmalschutz in Zeiten der Energiewende“ allgemein auf die derzeitige Situation von Denkmalschutz und Denkmalpflege eingehen und die Herausforderungen bei Energiesparmaßnahmen vertiefend behandeln. Anschließend steht Sie für eine offene Diskussion zur Verfügung.
Nur 2 % aller Gebäude in NRW sind Denkmäler. Das ist nicht nur Folge der Kriegszerstörungen sondern in ebenso hohem Maße von Abrissen vor allem in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Seit dem Denkmalschutzgesetz NRW 1980 haben viele Eigentümer nach der Unterschutzstellung ihrer Denkmäler mannigfaltige finanzielle Anreize genutzt, ihre denkmalwerten Gebäude zu erhalten und zu pflegen.
Auch wenn in Aachen mit 3600 unter Schutz gestellten Gebäude der Anteil am gesamten Baubestand höher ist, machen wir – ob in Aachen oder anderswo – an wenigen denkmalwerten Gebäuden das Bild unsere Städte, fest. Sie geben uns die Identität, die Unverwechselbarkeit über die wir auch unsere Heimatstadt wertschätzen. Sie sind die Basis für die urbane wie baukulturelle Qualität, die mittlerweile zu einem Standortfaktor geworden ist. Das trifft insbesondere auf den Kernbereich der Innenstadt Aachens zu, für den seit einem Jahr eine Denkmalbereichssatzung besteht.
Also alles im grünen Bereich?
Nein, Denkmäler sind wieder in hohem Maße gefährdet. Viele Modernisierungen sind wieder in die Jahre gekommen. Neue Maßnahmen zur Anpassung an heutige Standards wie Barrierefreiheit und Energieeffizienz stehen auf der Agenda. Einerseits ist Beides in und an Denkmälern ohne Gefährdung bzw. Zerstörung ihrer bauhistorischen Substanz und Aussage nicht ohne Weiteres realisierbar. Andererseits kürzt das Land seine eh schon bescheidenen Denkmalpflegemittel, die Abschreibungsmöglichkeiten wirken sich nur bei gut verdienenden Eigentümern positiv aus. Die Effizienzvoraussetzungen für die KFW-Förderung zu Energieeinsparmaßnahmen sind bei Baudenkmälern nur unter hohen Aufwendungen erreichbar. All das kann sich auf die wirtschaftliche Zumutbarkeit und damit auf die Erhaltungsfähigkeit von Baudenkmälern negativ auswirken. Frau Dr. Pufke will mit ihrem Vortrag Wege aufzeigen, wie wir heute – auch in Zeiten der Erfordernisse des Klimawandels das historische Bild unserer Städte für die Zukunft retten können.