Der Architektenbeirat stellt sich vor
Wir möchten Sie ganz herzlich zu unserer nächsten Veranstaltung „Der Architektenbeirat stellt sich vor“ am 22. Februar 2011, um 20.00 Uhr im Aachen-Fenster, Buchkremerstraße 2 einladen.
Zum ersten Mal seit seinem Bestehen stellt sich der ehrenamtlich tätige Architektenbeirat (AB) der Öffentlichkeit vor. Er möchte mit den Bürgern, Architekten und Bauherren über seine Rolle und
tatsächlichen Einflussmöglichkeiten auf die Qualifizierung von Bauvorhaben der letzten Jahre in unserer Stadt sprechen. Einige aktuell wie früher beratene, interessante Projekte werden vorgestellt,
tlw. von den Architekten selber. Moderiert wird die Veranstaltung von Frau Prof. Christa Reicher, u. a. Mitglied in den Gestaltungsbeiräten der Städte Dortmund und Zürich.
Der AB sucht auch die Öffentlichkeit, weil er das Bemühen des Vereins „aachenfenster –raum für bauen und kultur e.V.“, die stadtgesellschaftliche Diskussion um die Bedeutung von Baukultur zu
stärken, unterstützen will.
Das baukulturelle Profil einer Stadt ist heute ein Maßstab ihrer Attraktivität und Lebensqualität. Ihre Unverwechselbarkeit, ihre spezifische Identität sind wichtige Imagefaktoren im Vergleich zu anderen Städten und Regionen. Das Bild einer Stadt wird geprägt durch ihr baukulturelles Erbe, die Lebendigkeit ihrer öffentlichen Räume, die Gestaltqualität der historischen und neu hinzutretenden
Gebäude wie der sie durchdringenden und umgebenden Grün- und Landschaftsräume, die es zu pflegen und weiter zu entwickeln gilt.
In Aachen berät der AB seit fünf Jahrzehnten über Vorhaben, die für die Qualität des Aachener Stadtbildes von Bedeutung sind. Das kann die Schließung einer kleinen Baulücke in einem sensiblen Bereich der historischen Altstadt ebenso sein wie ein städtebaulich bedeutendes Großvorhaben etwa im Kontext des RWTH-Campus.
Der Architektenbeirat setzt sich zusammen aus sieben stimmberechtigten freien und unabhängigen Architekten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten sowie sachkundigen Vertretern der
Fraktionen im Stadtrat, den zuständigen Beigeordneten und Vertretern der Fachverwaltung, die die Empfehlungen der unabhängigen Architekten in den politischen Raum sowie in die Genehmigungsverfahren einbringen.
Die unabhängigen Mitglieder des AB in Aachen sind derzeit:
- Dipl.-Ing. Hans-Dieter Collinet, Stadtplaner (seit 2009 Vorsitzender)
- Prof. Heinz W. Hallmann, Landschaftsarchitekt (seit 2006)
- Prof. Frank Hausmann, Architekt (seit 2009)
- Dipl.-Ing. Harald Heinz, Architekt und Stadtplaner (seit 2006)
- Dipl.-Ing. Günter Helten, Architekt (seit 2009)
- Prof. Dipl.-Ing. Eva-Maria Pape, Architektin (seit 2009)
Als sachkundige Vertreter der Stadtratsfraktionen sitzen im AB Frau Maike Schlick (CDU) und die Herren Ulrich Pathe (SPD), Ulrich Gaube (Bündnis 90/Die Grünen), Dirk Schlun (FDP) und Werner
Landscheidt (Die Linke). Ansprechpartner in der Stadtverwaltung sind die Herren Nellissen und Schulz aus dem Fachbereich Bauaufsicht.
In seinen monatlichen nicht öffentlichen Sitzungen bemüht sich der Beirat um einen konstruktiven Dialog mit den Architekten wie den Bauherren. Die Erfahrung zeigt, dass über einen kollegialen
Meinungsaustausch fast immer noch bessere Lösungen für schwierige Situationen gefunden werden können, die im Rahmen des planungsrechtlich Möglichen auch eine ökonomische Nachhaltigkeit
des jeweiligen Investments sichern sollen. Da die rechtlichen Voraussetzungen zur Durchsetzung gestalterisch-konzeptioneller Vorgaben in der BRD vergleichsweise schwach sind, haben die Vorschläge des AB nur empfehlenden Charakter, sodass weder gesichert ist, dass die beste Lösung mit dem Bauherrn bzw. Architekten erarbeitet werden kann noch dass das Empfohlene auch wirklich gebaut wird. Es hängt also viel von der Überzeugungskraft der Argumente ab.
Allein in NRW haben fast 20 Städte Architekten- oder Gestaltungsbeiräte wie z. B. Köln, Münster oder Dortmund eingerichtet.
Finden Sie hier zwei Pressestimmen zu dieser Veranstaltung:
Aachener Nachrichten 04032011 | Aachener Zeitung 05032011