Experimental Architecture in the American Tradition
In seinem Vortrag wird Aaron Betsky darlegen, inwiefern Frank Lloyd Wright an pragmatische und experimentelle Tendenzen der amerikanischen Architektur anknüpfte. Wright löste traditionelle amerikanische Haustypen auf, indem er Gebäude entwarf, die ihren architektonischen Raum in die amerikanische Landschaft ausdehnen. Er schuf sakrale Räume, die zugleich beherbergen und exponieren, sowie Spiralen, die menschliche und natürliche Strukturen verbinden. Diese Tradition wird von vielversprechenden zeitgenössischen Architektinnen und Architekten in Amerika fortgesetzt, die aus der Architekturgeschichte schöpfen, um neue Formen des Zusammenlebens und neue Interpretationsmuster zu entwickeln.
Als Direktor der School of Architecture at Taliesin (USA) knüpft Aaron Betsky selbst auch an diese experimentelle Tradition an: Die in Frank Lloyd Wrights Baukomplexen Taliesin (WI) und Taliesin West (AZ) beheimatete Architekturschule bietet mit ihrem immersiven Studium der Architektur die wohl ambitionierteste experimentelle Architekturausbildung der USA.
Nach seiner Jugend in den Niederlanden und einem Architekturstudium in Yale arbeitete Aaron Betsky bei Frank Gehry und Hodgetts & Fung und lehrte unter anderem an der University of Cincinnati sowie am Southern Californian Institute of Architecture. Anschließend war er Kurator für Architektur, Design and Digitale Projekte am San Francisco Museum of Modern Art, leitete das Netherlands Architecture Institute und das Cincinnati Art Museum. Im Jahr 2008 kuratierte er als dessen Direktor die 11. Architekturbiennale in Venedig. Aaron Betsky ist Autor zahlreicher Bücher und Essays zur Architektur und Design des 19., 20. und 21. Jahrhunderts.
Eine Veranstaltung des Lehrstuhls für Architekturgeschichte der RWTH Aachen mit dem aachen_fenster raum für bauen + kultur