Welches Grün wollen wir in unserer Stadt?

„Grüne Infrastruktur“ als Chance für Aachen?

Es ist unbefriedigend, wie bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes rechnerische Bedarfe für neue Bauflächen einerseits und ökologisch motivierter Freiraumschutz undifferenziert gegeneinander in Stellung gebracht werden. Eine sachliche Diskussion ist vielerorts nicht mehr möglich. Wie so oft in diesen Zeiten. „Ein breiter gesellschaftlicher Dialog und Integration von „Wissen der Vielen“ zu nachhaltiger Stadtentwicklung (aber) ist angesichts angespannter kommunaler Haushalte ein wichtiges Gestaltungselement“, heißt es im Bundesprogramm Grünbuch „Stadtgrün“. Es ist Teil einer umfassenden Strategie zur „Grünen Infrastruktur“, in der Natur- und Landschaftsschutz, Klimaanpassung mit Wachstumspolitik, Siedlungsflächenentwicklung und grauer Infrastruktur in Einklang gebracht werden sollen. Europäische Union, Bund und Land stellen die „Grüne Infrastruktur“ in Zeiten des Klimawandels wie der qualitativen Profilierung unserer Städte als harten Standortfaktor ins Zentrum zahlreicher Förderprogramme.

In allen Programmen zur Stadt der Zukunft sind der integrative und interdisziplinäre Ansatz und ein Netzwerk verschiedener Akteure (Verwaltung und Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft) und Anspruchsgruppen die zentralen Merkmale. Der Verein aachen_fenster hat es sich zum Ziel gesetzt, durch die Förderung von inhaltlichen und strategischen Kompetenzen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Adressaten sind dabei Politik und Stadtverwaltung in ihrer Führungskompetenz und die Stadtgesellschaft in ihrer Partizipationskompetenz. Unser Beitrag zu einem qualifizierten Dialog ist die neue Veranstaltungsreihe: Welches Grün wollen wir in unserer Stadt? In dem Sinne stellen wir nun das Konzept „Grüne Infrastruktur“ in den Mittelpunkt, stellen Informationen bereit, leiten Kooperationen an und fördern Integration.

In der Auftaktveranstaltung wird ein Fachmann erster Güte diese Förderangebote und ihre Intentionen und Chancen erläutern: Michael Schwarze-Rodrian. Er hat nach der IBA-Emscher Park den Emscher-Landschaftspark im Ruhrgebiet in 2000er Jahren erfolgreich weitergebaut, das weltweit bedeutendste Grüne Infrastrukturprojekt einer alten Industrieregion im Strukturwandel. An der Diskussion wird mit einem kurzen Statement auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, Herr Jens Spanjer, von der Stiftung Schloss und Park Dyck bei Neuss teilnehmen.

An diesem Abend starten wir die neue Veranstaltungsreihe: Grüne Infrastruktur als Standortfaktor einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Die zweite Veranstaltung zum Thema wird am 3. 5. im Haus Löwenstein mit Prof. Lohrberg stattfinden.