Zukunft Innenstadt | Handlungsdruck und Handlungschancen

Unsere über viele Jahrhunderte gewachsenen Innenstädte sind als Zentren von Handel und Wandel, von Kultur, Wohnen und Arbeit in Verbindung mit ihrem unverwechselbaren baukulturellen Profil von unschätzbarem Wert. Um dieses europäische Stadtmodell der bürgerlichen Stadt werden wir weltweit beneidet. Ist unsere Idee von Stadt gefährdet?

Durch die wachsende Mobilität schrumpfen die Entfernungen zwischen den Städten. Sie treten in Zeiten des demographischen Wandels im stärker in Konkurrenz zueinander. Neben der Erreichbarkeit werden die  Angebotsvielfalt, die Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume einerseits aber auch die strukturellen Defizite aus der Wiederaufbauzeit nach dem Krieg andererseits immer bewusster wahrgenommen. Das spüren wir in Aachen im Wettbewerb zu Maastricht und Lüttich in besonderem Maße. Der kleinteilige Einzelhandel muss sich immer mehr den Konzentrationsprozessen beugen, sich die Kunden mit großflächigen Einzelhandelszentren teilen und sich zunehmend der Konkurrenz des „bequemen“ Onlineshoppings erwehren.

Trotz des einmaligen historischen Stadtkerns rund um das Weltkulturerbe Dom  und das Rathaus weist auch die Aachener Innenstadt noch erhebliche städtebauliche wie strukturelle Defizite auf. Schon das Innenstadtkonzept 2012 hat sie offengelegt und Handlungsempfehlungen gegeben. Vieles davon ist geschafft aber vieles liegt immer noch im Argen, das nunmehr im Rahmen des andiskutierten Innenstadtkonzeptes 2022 in Angriff genommen werden soll. Das kann und soll nicht über die Köpfe der Bürger hinweg geschehen. Auch private Aachener Akteure wollen sich offenbar in die Pflicht nehmen, einen konstruktiven Beitrag zur Attraktivierung unserer Innenstadt zu leisten, wie jüngst zu lesen war.

Wo stehen wir, wo wollen wir hin? Welche Wunden aus der Wiederaufbauzeit sind zu heilen? Wie und wo können wir die städtebauliche Qualität der historischen Stadt weiterbauen? Mit welchen Elementen können wir Stadtatmosphäre steigern? Wie können wir Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität vereinbaren? Manch gordischer Knoten der sich widersprechenden Wünsche und Forderungen sind da noch durchzuschlagen.

Jens Imorde von IMORDE, Projekt- & Kulturberatung GmbH aus Münster, der den besten Überblick über das Geschehen in deutschen Städten hat, wird zu Handlungsdruck und  Handlungschancen  in deutschen Städten berichten.

Dem  folgen drei Statements zum Stand der innenstadtrelevanten Planungen und zu den Handlungsschwerpunkten aus städtischer Sicht. Es sprechen Frank Pflüger vom beauftragten Büro HJP Planer Aachen,  Christiane Melcher Leiterin des Planungsamtes der Stadt Aachen und Herbert Kuck vom Fachbereich Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen.  Nach einer kurzen wie kritischen Fragerunde durch Herrn Prof.(em.) Gerhard Curdes, Mitglied des Beirates Denkmalpflege, wird die Diskussion mit den Bürgern eröffnet.

Die IHK Aachen bittet aus organisatorischen Gründen, sich zu dieser Veranstaltung über verkehr@aachen.ihk.de anzumelden.

Bitte beachten Sie auch die Folgeveranstaltung am 12.3.2014. Infos hier