VOM „ELFENBEINTURM“ ZUR WISSENSSTADT

Wissen schafft Stadt

Im Übergang von der Industrie- und Wissensgesellschaft wird Wissen als „neuer Rohstoff“ für das Arbeiten und Leben in den Städten zunehmend wichtiger. Universitäten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen werden zu Magneten für Talente, zugleich befördern sie Kreativität und Innovation. Vor diesem  Hintergrund richtet sich der Blick unwillkürlich auf die räumliche Allianz von Universität und Stadt:

Die Universität ist seit ihrer Entstehung im Mittelalter untrennbar mit der Stadt verbunden, obwohl die Städte als auch die Universitäten seither gravierende Veränderungen durchlaufen haben. Die Auffassung von Universität und Hochschule als Elfenbeinturm des Wissens und der höheren Bildung hat sich seit dem zweiten Weltkrieg und der Phase der „Bildungsexpansion“ und der Hochschulneugründungen in den 1960er und 1970er Jahren grundlegend verändert. Heute haben die Synergieeffekte zwischen Stadt und Universität längst Einzug in die vielfältigen Strategien der Stadtentwicklung erhalten. Hochschulen können die Attraktivität einer Stadt und einer Region nachweisbar erhöhen. Diese Erkenntnis nutzen viele Städte bei der Erstellung von Masterplänen, um den Beitrag der Hochschulen zur Stadtidentität zu stärken.

Die Universitäten und Hochschulen spielen auch in Städten und Regionen eine große Rolle als Wirtschaftsfaktor: als Arbeitgeber aufgrund der Kaufkraft der Studierenden und Hochschulangehörigen oder weil sie hochqualifizierten Arbeitskräfte bereitstellen. Zugleich gelten Bildung und Wissen als das zentrale Fundament unserer Gesellschaft. Diese Erkenntnis zur „Lernenden Gesellschaft“ hält zunehmend Einzug in die Debatte um die Gestaltung von  Bildungseinrichtungen – von der Kita, über die Schule bis hin zum Hochschulgebäude. Raum, Wissen und Pädagogik gehen eine untrennbare Symbiose ein.

Das Städtebauliche Kolloquium will den Fokus auf die Rolle der Universität als Motor für Stadtentwicklung richten und damit einhergehende Fragen nach der Wechselwirkung von Wissen und Stadt stellen: Welche Synergieeffekte zwischen Bildungs- und Forschungseinrichtung lassen sich identifizieren? Wie lassen sich die gestiegene Lebensbedürfnisse von Studierenden, Forschenden und Lehrenden räumlich beantworten? Mit diesen Fragen will sich das Städtebauliche Kolloquium auseinander setzen und Strategien zu neuen Allianzen aus Wissen und Stadt befördern.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ulrich Rüdiger | Rektor der RWTH Aachen
Vom Verständnis der Wissensstadt Aachen

Prof. Carl Zillich | Kuratorischer Leiter Internationale Bauausstellung Heidelberg
Wissen | schafft | Stadt in Heidelberg

Kommentatoren:
Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten | Social Incubator RWTH
Hans-Dieter Collinet | aachen_fenster raum für bauen + kultur
Peter Gronostaj | Stadt Aachen

Moderation: Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher, RWTH Aachen

Weitere Termine:

10.12.19 Konzepte für die Wissensstadt von morgen

14.01.20 Wissensbasierte Stadtentwicklung