Vortrag | Besatzung statt Bomben

Der Vortrag »Besatzung statt Bomben« thematisiert die unmittelbaren und die mittelbaren Auswirkungen des Krieges auf die bauliche Gestalt der Stadt Aachen.

Der Vortrag ist Teil der Themenwoche 1. Weltkrieg im Theater Aachen. Referent ist Björn Schötten, der auch Kurator der gleichnamigen Ausstellung ist.

Aachen ist, als erste Stadt in der Etappe, und westlichste Großstadt des Deutschen Reiches, mehr als alle anderen deutsche Städte mit dem Krieg in Berührung gekommen. Nicht nur große Lazarette (wie im Westparkpavillon), die bereits vor dem Krieg vorhandenen Kasernen, oder der Ausbau der Eisenbahnanlagen (wie das Moresneter Viadukt oder die kürzlich abgerissene Eisenbahnbrücke in Preusswald), sondern vor allem die unmittelbaren Auswirkungen des verlorenen Krieges und die damit verbundenen Gebietsverluste und die Besatzung haben das Bild Aachens nachhaltig und bis heute verändert.

Ein Großteil der in den 20er Jahren entstandenen Wohnungsbau- und Siedlungsprojekte hat Ihre unmittelbare Ursache in der extremen Wohnungsnot, ausgelöst durch die großen Flüchtlingsströme aus Ostbelgien, sowie die Okkupation vieler Wohnungen durch die belgischen Besatzer. Bedeutend für diese Epoche Aachener Architekturgeschichte ist vor allem die hochkarätige gestalterische Umsetzung, die – ganz anders als nach dem zweiten Weltkrieg – zu bis heute wegweisenden Bauten und Anlagen geführt hat.

Der Vortrag findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »100 Jahre erster Weltkrieg« des Geschichtsnetzwerkes Euregio Maas-Rhein und der Stadt Aachen.